Mini-Graphite
 

gekauft: 01.06.09

Erstflug: 13.06.09 bei sonnigem, leicht windigem Wetter.

verkauft Mai 2011

Technische Daten:
Spannweite: 1.900 mm
Länge: 1.160 mm

Fluggewicht: 1.700 g
Flächeninhalt: 42 dm2

Flächenbelastung: 38,5 g/dm2
Profil Fläche: MH-32

Profil HLW: NACA 63 A007

Motor:

Mega 22 30 2F

Drehzahl: 1.770 min1/V

Wellendurchmesser: 5 mm

Motordurchmesser: 36 mm

Widerstand: 16 mOhm

Pole: 6

Max. Ampre: 70A

Gewicht: 224 g

Spinner: 40 mm

Lipo: 2-3 S

Propeller: 9x6 Klappluftschraube

               

Elektronik:
Regler: YGE 120 V4

Dauerstrom: 120 A

Lipozellen: 2-6

Servo: 2x HS 125 MG auf Wölbklappen
          2x HS 125 MG auf Querruder
          2x DS60 auf Höhe/Seite
Empfänger: Futaba R-138 DP
Akku: Kokam 3.200 mAh 3S

FVK
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Logbuch


Den Mini Graphite habe ich am 01.06.2009 gebraucht gekauft. Gebraucht war er eigentlich nicht, da er noch neu im Karton war. Über den Zusammenbau berichte ich in meinem Baubericht. Die Verarbeitung des Fliegers ist sehr gut. Der Kelvar/Glas-Rumpf ist sehr stabil, auch die Flächenauflage bietet keinen Grund zur Kritik, die Fläche liegt fast ohne Spalt auf.


Schon beim ersten Flug hat man gemerkt, dass sich die Qualität auch im Flug bemerkbar macht. Wenn alles auch nur halbwegs gut eingestellt ist. Das Teil fliegt wirklich wie auf Schienen. Ich hatte noch nie einen Flieger, wo ich schon beim Erstflug einen Thermikflug hinlegen konnte.


Es ist kein Modell, was man einem Anfänger empfehlen könnte. Allerdings muss er auch kein Profi sein, um das Modell zu fliegen. Der Flieger kann sehr schnell gehen, schnelle Überflüge machen einen Heidenspass ! Allerdings kann man ihn auch dermaßen langsam anfliegen, dass man glaubt, ihn gleich fangen zu können. Dank der wahnsinnigen Butterfly-Wirkung ist es auch möglich, einen Flug sozusagen „abzubrechen“. Ich hatte es noch nie geschafft, mit dermaßen hohen Anflügen den Platz zu erreichen und den Flieger weich vor meine Füße zu setzen. Beim Vergleichfliegen 2010 auf unserem Platz bescherte mir diese Eigenschaft den 2. Platz ! ;-)


Eines habe ich allerdings in weiteren Flügen gelernt: Den Flieger nie aus den Augen zu verlieren, da er aufgrund seiner sehr flachen Geometrie und der Färbung nur sehr schwer wieder am Himmel zu finden ist. In größerer Höhe habe ich wirklich Probleme, die Lage des Mini Graphite einzuschätzen. Wenn er auf den Piloten zufliegt, ist er kaum zu erkennen, da er fast nur ein Strich am Horizont ist. Eine auffälligere Lackierung würde aber auch nach meiner Meinung nicht zu einer Besserung des Problems verhelfen, man muss sich einfach konzentrieren.


Am Hang macht der Flieger eine Mega-Laune. Ich hatte ihn bei (lt. wetter.com) 50 km/h Wind geflogen, auch wenn es sehr bockig war, hat es dank der enormen Querruderwirkung eine Menge Spass gemacht. Die Wölbklappen sind aber eine enorme Hilfe beim Hangfliegen und in der Butterfly-Stellung lassen sich so ausgezeichnete Punktlandungen verwirklichen. Das durch die teilbare Fläche recht kleine Packmaß eignet sich ausgezeichnet für die Hangbesteigungen.


Zwischendurch hatte ich gewaltige Probleme mit der Stabilität vom Leitwerk des kleinen Graphite. Nach einigen Flügen hat die Struktur sehr nachgelassen, der Mittelsteg aus Holz hat sich in seine Bestandteile aufgelöst und man konnte die beiden Hälften des Leitwerks sehr leicht auseinanderbiegen. Nachdem ich ein neues Leitwerk bei FVK bestellte und geliefert bekam, dachte ich, die Probleme wären Vergangenheit. Doch es stellte sich heraus, dass dieses Leitwerk die gleichen Schwächen hatte. Auffällig war, dass mittlerweile die Größe der Ruder am Leitwerk erhöht wurde, ansonsten war der Aufbau wohl gleich. Auch dieses Leitwerk gab nach ein paar wenigen Flügen auf. Nach einer Reklamation und eines Anruf von Juri Kukulj versprach er mir den Austausch auf eine neuere, sta
bilere Bauweise und schickte mir zwei neue Leitwerke. Doch auch diese, vom Aufbau und der Verklebung der beiden Halbschalen anders gearbeiteten Stücke, hatte ihre Mängel. Nun riss nicht mehr der Mittelspant, es löste sich einfach die Verklebung und die Endleiste der Leitwerke. Der Effekt war der gleiche wie bei den ersten Leitwerken. Erst nach einer Verstärkung im Knick und einigen Glasrowings an der Endleiste kann ich nun sagen, dass die Leitwerke die nötige Stabilität haben, um mit dem Flieger verkauft werden zu dürfen. Von meinem kann ich nun behaupten, dass er sich auch als Hotliner fliegen lässt. Auch nach einem harten Einsatz an der Wasserkuppe zeigt das Leitwerk keine Schwächen mehr. Es ist einfach knüppelhart, obwohl es am Schwerpunkt kein ausgeprägten Änderungen ergaben.


In einer eMail Kukulj‘s teilte er mir mit, dass der Flieger wohl nicht meinem Flugstil entspreche, ich mich wohl etwas zurückhalten solle. Was für mich allerdings sehr unverständlich ist, da er auch auf der Homepage als „Hotliner“ verkauft wird und von der Stabilität durchaus sehr viel Potential hat. Hier wird mehr auf das Gewicht im Heck geachtet, als auf die nötige Stabilität, was ich sehr schade finde. Mein Leitwerk ist nun ca. 80 g schwerer als das Original, kann aber nun als „wirklich stabil“ bezeichnet werden. Dieses Gewicht konnte ich leicht durch eine Verschiebung des Akkus in Richtung Motor und etwas leichtere Servos im Leitwerk ausgleichen. Auch der Austausch der HS-Servos gegen die neuen DS60-Servos macht das Heck leichter. Diese Servos passen von den Maßen besser als die alten HS-Servos und sind auch noch einen Tacken leichter.


Nachdem der ursprüngliche Motor, ein Kira 500-36 mit 6,7:1-Getriebe sich in dem Flieger bei 3S zu Tode gelangweilt hat, hab ich ihn nun im Alpina 4001 im Einsatz. Der MiniGrapite wird nun von einem Mega 22/30/2 an einer 9x6 Klapplatte befeuert.

Werte lt. Drivecalc:


Drehzahl: 14.132 U/min

Standschub: 2.104 g

Vopt: 129 km/h

Schubeffizienz: 2,9 g/W

Strom: 71,0 A

Eingangsleistung: 733,6 W

Abgabeleistung: 549, 6 W

Als Regler kommt ein YGE 120 zum Einsatz, da dieser bereits ein integriertes BEC hat.


Die neue Konfiguration hatte heute (28.09.10) ihren Erstflug und ich muss sagen, dass das Setup sehr gut funktioniert. Der Flieger beschleunigt locker senkrecht, hat somit absolut genug Reserven. Dadurch, dass der Motor kein Getriebe mehr hat, ist das Fliegen nun wesentlich leiser geworden und die Geschwindigkeit während der Motorlaufzeit hat deutlich zugenommen. Dazu kommt, dass die kleinere Latte (vorher 14x16, jetzt 9x6) auch in der Handhabung mit dem Flieger einfach ist. Bin mit der großen Latte oft irgendwo hängen geblieben. Das Gewicht konnte ich durch den neuen Motor leider nicht reduzieren, er wiegt genau so viel, wie der Kontronik Kira mit Getriebe. Allerdings habe ich nun aufgrund des kürzeren Motors mehr Platz für Akku & Regler. Macht sich beim Aufrüsten sehr positiv bemerkbar.